Mittwoch, den 19. Mai 2010 um 05:43 Uhr |
Gestern im Kino: Robin Hood von Ridley Scott mit Russell Crowe als Titelheld. Der Drehbuchautor scheint einmal Wikipedia zum Thema Richard Löwenherz und Robin Hood quer gelesen zu haben und versuchte daraus eine Story zu bilden. Leider blieb er weder bei historischen Wahrheiten noch bemühte er sich weitere historische Nachforschungen anzustellen. Der Film ist gespickt mit absolutem Blödsinn und technischen Details, die es damals einfach noch nicht gab. Insbesondere erinnert die Landung des französischen Königs Philipp II in Nordengland eher an die Landung in der Normandie von US-Soldaten im Jahre 1944 wie sie im Film Der Soldat James Ryan dargestellt wird. Die verwendeten Langbogen mit den nötigen Zuggewichten wie sie im Film verwendung finden, werden erst knapp 100 Jahre nach Richard Löwenherz erfunden.
Neben solchen in hoher Zahl vorkommenen Fehlern bietet der Film auch sonst nicht wesentliches. Keine wirkliche Geschichtsstunde, keine spannende Handlung, keine wirklich aufkommende Romantik. Die relativ aufwendig erstellten Schlachtscenen sind mit genauso relativ geringer Motivation umgesetzt. Viele Fragen kommen im Film auf und werden nicht beantwortet. Z.B. warum sich Maid Marion zur letzten Schlacht mit ihren "Feinden" verbündet? Welche Rolle überhaupt diese jungen Männer mit den Masken spielen und wer sie sind? Und die zentrale Frage die man sich schon an der Kinokasse stellen sollte: Warum überhaupt eine Neuverfilmung von Robin Hood, wenn Kevin Costner das Thema doch bereits perfektioniert hatte?
Fazit: Die Kombination Ridley Scott & Russel Crowe war zwar in Gladiator ausgezeichnet, verspricht aber keinen Kassenmagneten.
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